Die Engelsburg - Castel Sant’Angelo in Rom

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Abbildung: Die Engelsburg am Ufer des Tiber

Die Engelsburg (italienisch: Castel Sant’Angelo) in Rom ist eines der markantesten und geschichtsträchtigsten Bauwerke am Ufer des Tiber. Diese Festung blickt auf eine ereignisreiche Geschichte, die sich über fast 2.000 Jahre erstreckt, und ist eng mit der Entwicklung des modernen Rom, insbesondere der päpstlichen Macht und der nahe gelegenden Vatikanstadt, verbunden.

Die Engelsburg wurde ursprünglich im Jahr 139 n. Chr. vom römischen Kaiser Hadrian als sein persönliches Mausoleum erbaut. Es sollte die letzte Ruhestätte Hadrians und seiner Nachfolger sein. Das Mausoleum befand sich damals außerhalb der Stadtmauern von Rom und bestand aus einem massiven zylindrischen Bau, der von einem parkähnlichen Bereich umgeben war. Die Hadriansbrücke (Ponte Sant’Angelo), die über den Tiber führt, hat die Burg mit der damaligen Stadt verbunden. Sie war als monumentaler Eingang zu Hadrians Grabstätte gedacht und ist heute noch eine der schönsten Brücken Roms.

Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Engelsburg ihre Funktion als Mausoleum und wurde ab dem 5. Jahrhundert in eine Festung umgewandelt. Aufgrund ihrer strategischen Lage nahe am Vatikan und an der Stadtmauer von Rom entwickelte sie sich zu einem wichtigen Verteidigungsbauwerk. Die Burg wurde mehrfach umgebaut und erweitert, um Angriffen standzuhalten.

Ab dem 14. Jahrhundert nutzten die Päpste die Engelsburg als Rückzugsort und Festung. Durch den Bau des sogenannten Passetto di Borgo, eines erhöhten, überdachten Ganges, der den Vatikan mit der Engelsburg verbindet, konnten die Päpste im Falle von Gefahr schnell in die Burg fliehen. Dies war besonders wichtig während der politischen Unruhen und Belagerungen, wie zum Beispiel beim Sacco di Roma im Jahr 1527, als Papst Clemens VII. über den Passetto in die Engelsburg flüchtete, um sich vor den plündernden Truppen zu schützen.

Impressionen der Engelsburg